Sonja Bongers MdL

Stahl-Krise:

Landesregierung muss sich an ThyssenKrupp Steel beteiligen – Arbeitsplätze von Oberhausenerinnen und Oberhausenern sichern

Die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers unterstützt die Pläne der SPD-Fraktion einer Landesbeteiligung am angeschlagenen Konzern ThyssenKrupp Steel mit 25 Prozent.

„Das Land muss jetzt bei Thyssen einsteigen und aufbauend auf den bereits bestehenden landeseigenen Beteiligungsstrukturen, einen NRW-Stabilitäts- und Transformationsfonds einrichten. Dieser muss über die Beteiligung bei Thyssen hinaus auch Beteiligungen auch an anderen Unternehmen, insbesondere im Mittelstand ermöglichen. Nur so kann das Ziel erreicht werden, die Krise zu überleben und sich für die Zeit danach eine langfristige Finanzierungssicherheit und damit Investitionsperspektive zu eröffnen. Damit kann man die wichtigen Industriearbeitsplätze sichern“, sagt Bongers.

Ziel müsse es sein, durch die Unternehmensbeteiligung an der ThyssenKrupp Steel, Unternehmensstrategien zur Erhaltung und nachhaltigen Modernisierung der nordrhein-westfälischen Stahlproduktion zu erarbeiten. Nur so könne sich das Unternehmen auf die Zukunft vernünftig vorbereiten, so Bongers.

Tausende Jobs in Gefahr

Thyssen steht seit langer Zeit bereits erheblich unter wirtschaftlichem Druck. Zahlreiche für Oberhausen und das Ruhrgebiet wichtige Arbeitsplätze bei Thyssen aber auch bei Zulieferern der Region sind gefährdet. Ursachen dafür sind die seit Jahren bestehenden Überkapazitäten im globalen Stahlmarkt und unternehmerische Fehlentscheidungen wie die verlustreichen Expansionsbestrebungen mit Stahlwerken in Amerika und der darauf folgenden unklaren Unternehmensstrategie.

Corona setzt zu

Trotz dieser Probleme war das Stahlgeschäft aufgrund des Wirtschaftsbooms in den letzten Jahren relativ profitabel. Danach wurden in den letzten zehn Jahren rund 3,5 Milliarden € Gewinne erwirtschaftet. Dieser Entwicklung machte die Corona-Krise in 2020 ein Ende.

Das Unternehmen ist in einer instabilen Lage. Diese konnte zwar durch die Veräußerung der profitablen Aufzugsparte vorübergehend stabilisiert werden. Aber angesichts der Corona-Krise und des damit verbundenen Einbruches beim Stahlabsatz kehren die betriebswirtschaftlichen Probleme bei TK Steel mit voller Wucht zurück.

Stahlland mit Tradition

Nordrhein-Westfalen ist ein starkes Stahlland. Hier werden jährlich rund 16,5 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. Das sind 38 Prozent der Produktion in Deutschland. In der NRW-Stahlindustrie sind 47.600 Menschen beschäftigt. Dies entspricht 56 Prozent der Stahlbelegschaften in Deutschland. Bei ThyssenKrupp Steel in NRW arbeiten derzeit etwa 22.000 Menschen.