Die Stahlindustrie ist seit mehr als einem Jahrhundert ein zentrales Standbein der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Mit großen Produzenten wie Thyssenkrupp Steel Europe, den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM), ArcelorMittal und den Deutschen Edelstahlwerken sowie zahlreichen weiteren Produktions-, Zuliefer- und Weiterverarbeitungsbetrieben ist die Branche tief im Land verankert und prägt ganze Regionen.
Wirtschaftlich hohe Bedeutung
„Die Stahlindustrie ist ein Fundament der industriellen Wertschöpfung in Nordrhein-Westfalen und Deutschland. Sie liefert den „Heimatstahl“, der für die Energiewende, die wirtschaftliche Stärke und die sicherheitspolitische Souveränität dieses Landes unverzichtbar ist: Maschinenbau, Automobilindustrie, Bauwesen, Schienenverkehr, Windkraft- und Solaranlagen, Leitungsnetze und Verteidigungsausrüstung – all diese Bereiche sind auf hochwertigen Stahl angewiesen“, meint Bongers.
Bedeutende Branche
Die Branche erwirtschaftet bundesweit rund 50 Milliarden Euro Umsatz und ist ein zentraler Pfeiler der industriellen Basis im Land. Heute steht diese Schlüsselbranche jedoch vor einem existenziellen Einschnitt: Die Rohstahlproduktion ist im ersten Halbjahr 2025 um fast zwölf Prozent eingebrochen. Die Energiepreise zählen zu den höchsten in Europa. Überkapazitäten auf dem Weltmarkt, Billigimporte aus Drittstaaten und Zölle im transatlantischen Handel gefährden den Absatz.
Die Transformation zur klimaneutralen Produktion erfordert Milliardeninvestitionen. Diese Transformation ist unumgänglich, um den Klimawandel einzuhegen und um industrielle Produktion auch in Zukunft im Land zu halten und neue Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Doch wo Wandel stattfinden soll, muss das Fundament stabil stehen.
„Die Stahlindustrie ist systemrelevant für die wirtschaftliche Stärke, die geopolitische Souveränität und die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit im Land. Nordrhein-Westfalen ist das industrielle Herz Deutschlands und trägt mit seinen Stahlstandorten eine besondere Verantwortung für die Transformation und den Fortbestand der Industrie. Dabei ist die klimaneutrale Produktion die einzige Chance zum Fortbestand der Industrie, muss aber sozial abgesichert und wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.