Die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers sieht mit Sorgen, dass immer weniger junge Menschen eine Handwerksausbildung anstreben. Ähnlich wie die Handwerkskammern führt sie den Mangel auf die Corona-Krise zurück:
„Wir sollten jetzt verstärkt darauf setzen, in den Schulen die Berufsorientierungen deutlich auszubauen. Wir haben auf der einen Seite den verschärften Mangel an Fachkräften, der dramatisch zunimmt, auf der anderen Seite sind viele Jugendliche praktisch orientierungslos und brauchen jetzt Halt und Unterstützung. Besonders im Ruhrgebiet und damit auch in Oberhausen hat das künftig dramatische Auswirkungen, die wir uns nicht leisten können und wollen“, sagte Bongers.
Sofortprogramm
Mit einem Sofortprogramm könnten jetzt junge Erwachsene mit gezielten Berufsberatungen und Förderungen auf mögliche Chancen im Handwerk vorbereitet werden. „Vielen Schulabsolventinnen und Absolventen sind die guten Jobperspektiven, die das Handwerk bietet, offenbar gar nicht bewusst. Sie sind nach erfolgreicher Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt in zahlreichen Gewerken gesuchte Spezialistinnen und Spezialisten mit krisensicherem guten Auskommen“, so Bongers.
Variabler Ausbildungsstart
Corona bedingt müsse man vielleicht auch nun kurzfristig andere Wege beschreiten, um Lösungen zu finden, meint die SPD-Politikerin.
„Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, für manche Berufe den Beginn der Ausbildung nach hinten zu verschieben. So könnten Spätentschlossene doch durchaus am 1. November oder 1. Januar eine Ausbildung beginnen. Ich weiß, dass würde von manchem wieder mit überborderdender Bürokratie abgetan werden, aber es sind nun mal keine normalen Zeiten und es sind Initiativen gefragt. Es geht schließlich um die Zukunft junger Menschen und damit auch um die Zukunft aller in Deutschland. Sich da hinter vermeintlichen Hürden zu verstecken, ist nicht zielführend und auch nicht fair gegenüber dem Nachwuchs.“