In den kommenden Jahren wird der Pflegebedarf weiter steigen und pflegende Angehörige werden eine zentrale Rolle für eine gute Pflege und einen würdevollen letzten Lebensabschnitt in Nordrhein-Westfalen einnehmen. „Wir müssen dafür sorgen, dass diesen Menschen endlich umfangreiche Entlastungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen zugesichert werden“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers. Möglich wäre dies durch die Einsetzung einer Bundesratsinitiative, die die Interessen pflegender Angehöriger besser vertritt, so Bongers weiter.
Rentenzahlungen müssen ansteigen
Besonders wichtig ist für die Rechtsexpertin, dass die Zeiten der Pflege in der Berechnung der Rente von pflegenden Angehörigen unabhängig von den bereits erhaltenen Hilfeleistungen viel besser berücksichtigt werden. Dazu sollte der Beitragszuschlag für Kinderlose pflegende Angehörige gestrichen und ein vollständiger Lohnausgleich bei Reduzierung der Arbeitszeit für pflegende Angehörige ermöglicht werden. „Wenn dann noch das Pflegegeld angehoben würde, wäre man schon einen ganzen Schritt weiter“, so Bongers.
Mehr professionelle Ansprechpartner
Große Bedeutung beim Thema Pflege hat auch die Informationspolitik. „Es ist immer noch so, dass viele Pflegende noch nicht flächendeckend auf eine Beratungs- und Unterstützungsinfrastruktur zurückgreifen können. Das muss noch Einiges passieren und vor allem müssen die Kommunen dabei finanziell und personell unterstützt werden. Zudem muss ein einschlägig qualifiziertes Institut für angewandte Pflegeforschung damit beauftragt werden, die derzeitigen GemeindeschwesterPlus-Modelle wissenschaftlich zu begleiten und am Ende der Projektdauer zu evaluieren. Nur so erreicht man valide Daten, mit denen man arbeiten kann und die Bedarfe besser einschätzen kann, sagte die SPD-Politikerin. Ein Landesprogramm zur Förderung von Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätzen, sowie einen Ausbau von Pflegehotels, wie wir es vorschlagen, würde schon zu bedeutenden Verbesserungen beitragen“, so Bongers.