Abgeordnete, die freiwillig ihr Landtagsmandat abgeben? Einmal im Jahr passiert genau das im Rahmen des Jugendlandtags. Zum zwölften Mal fand das beliebte Programm kürzlich vom 27. bis 29. Oktober statt. Auch die beiden Oberhausener Abgeordneten Sonja Bongers und Frederick Cordes tauschten in dieser Zeit die Plätze mit zwei jungen Menschen aus ihrer Heimatstadt.
Sonja Bongers wurde dabei von Louis Saieva von der Fasia Jansen Gesamtschule vertreten, den Platz von Frederick Cordes nahm Johanna Peters von der Heinrich-Böll Gesamtschule ein. Saieva und Peters hatten somit die Chance, den parlamentarischen Alltag realitätsgetreu kennenzulernen – mit Fraktionssitzungen, Ausschüssen und Debatten im Plenarsaal. Schwerpunktthemen in diesem Jahr waren das Wahlrecht ab 16 sowie die klimafreundliche Mobilität in NRW. Die von den Jugendlichen gefassten Beschlüsse wurden anschließend dem Hauptausschuss des Landtags vorgelegt.
Sonja Bongers begleitet das Programm seit vielen Jahren und bekannte sich auch im Nachgang des 12. Jugendlandtags wieder als echter Fan des Programms: „Der alljährliche Jugendlandtag ist nicht nur für die teilnehmenden Jugendlichen eine gute Möglichkeit, Demokratie hautnah mitzuerleben. Er ruft auch uns Abgeordnete dazu auf, noch stärker als bisher die Perspektive der jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen in den Blick zu nehmen. Sie fordern zu Recht eine stärkere Stimme ein und das nicht nur einmal im Jahr bei einem Planspiel. Der getroffene Beschluss zum Wahlrecht ab 16 zeigt einmal mehr, dass Jugendliche das ganze Jahr über gehört werden und aktiv an der Demokratie teilnehmen wollen. Dabei haben sie die SPD an ihrer Seite. Louis und Johanna sind ja auch selbst Abgeordnete des Jugendparlaments in Oberhausen. Neben dem Landtagswahlrecht ab 16 müssen wir auch solche lokale Partizipationsmöglichkeiten weiter ausbauen und unterstützen.“
Frederick Cordes ergänzt: „Die einen reden von der vermeintlichen Politikverdrossenheit junger Menschen. Wir hingegen haben mit Johanna und Louis zwei hoch engagierte Jugendliche kennengelernt, die gemeinsam mit ihren Mitstreiter*innen im Jugendlandtag einmal mehr gezeigt haben, wie politisch junge Menschen sind. Die Landesregierung ist nun dazu aufgerufen, das Wahlrecht ab 16 zügig umzusetzen. Das fordern wir schon seit Jahren. Gut, dass mittlerweile auch die CDU ihre Blockade in dieser Frage aufgegeben hat.“