Die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers hat sich hinter die Streikenden des öffentlichen Dienstes gestellt. „Die Forderungen der Menschen ist völlig gerechtfertigt. Wir haben knapp neun Prozent Inflation. Bereits jetzt sind mehr als vier Prozent Reallohnverlust bei den Beschäftigten durch die hohen Preissteigerungen der Vergangenheit entstanden, da ist die Forderung von 10,5 Prozent absolut nachvollziehbar“, sagte Bongers.
Kritik an CDU
Die Kritik, insbesondere von einigen regionalen CDU-Politikern, kann Bongers nicht nachvollziehen. Es könne doch nur allen, speziell den Vertretern der Wirtschaft, daran gelegen sein, dass die Mittelschicht finanziell liquide bleibe und weiter den Wirtschaftsmotor am Laufen halte. Diese Leute würden ihr Lohnplus konsumieren.
Steuergeschenke hingegen an Besserverdienende würden lediglich im Aktiendepot oder in weiteren Wertanlagen verschwinden, von denen nur ausgewiesene Gruppen profitierten und nicht die Allgemeinheit, so Bongers weiter.
Mehr Wertschätzung – mehr Attraktivität
Darüber hinaus leisteten die Beschäftigten im öffentlichen Bereich eine wertvolle Arbeit, die es auch wertzuschätzen gelte.
„Beschäftigte in Kitas, Kliniken, Hospizen, Polizei, Justiz und allen anderen Bereichen sind für uns überlebenswichtig. Wir haben jetzt schon Probleme Nachwuchs für diese Jobs zu finden. Daher muss der öffentliche Dienst an Attraktivität gewinnen und dazu gehören eben auch vernünftige Gehälter“, sagte Bongers.
Keine Abkoppelung
Aber nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Sektors benötigen deutliche Zuwächse, auch andere Branchen haben nach Ansicht Bongers einen Anspruch auf steigende Löhne. „Bei dieser Preisspirale müssen die Arbeitgeber mitziehen. Ob Post, Industrie, egal welche Branche – niemand darf abgekoppelt werden.“