Nordrhein-Westfalen hat viele Probleme. Eins davon ist der Fachkräftemangel. „Die Landesregierung muss endlich handeln sonst verschärft sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich. Ein Blick heute am 13. November zeigt deutlich, dass die Landesregierung ihrem Auftrag nicht mehr nachkommt. Da draußen demonstrieren mehr als 30.000 Menschen gegen die Sparpläne des Ministerpräsidenten. Diese Leute sind in den Bereichen tätig, die eine gut funktionierende Gesellschaft benötigt und die gerade in vielen arbeitsmarkttechnischen Berufsfeldern unterwegs sind“, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.
Nachwuchs fehlt – Ideen fehlen
Bereits heute verzeichnet NRW laut Erhebungen der IHK ein Defizit von über 400.000 Fachkräften. Der Fachkräftemangel wird sich durch die demografische Entwicklung zukünftig noch weiter verschärfen. 1,6 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte werden in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Bei einem Großteil, rund 900.000 Menschen, handelt es sich um Fachkräfte mit einer dualen Berufsausbildung.
Diese Lücke lässt sich nicht allein durch die arbeitslosen Menschen in NRW schließen, zumal die Passung von freien Stellen und Profil der arbeitslosen Menschen nicht immer stimmig ist. In vielen Berufen gibt es bereits heute weniger Arbeitskräfte als freie Arbeitsstellen.
„Wir brauchen jetzt verschiedene Initiativen, um die Trendwende zu schaffen. So muss die berufliche Bildung gestärkt werden, um junge Menschen beim Weg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Für Frauen muss der Eintritt in den Beruf erleichtert werden. Dafür brauchen wir Angebote der frühkindlichen Bildung und ein Ausbau der OGS. Dazu kommt noch mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten und mehr Tarifbindung, um Lohndumping zu verhindern“, so Bongers weiter.
Schnellere Anerkennung von Abschlüssen
Zudem schlägt die SPD-Rechtsexpertin vor, eine schnellere Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Wir brauchen zügigere Verfahren zur Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen. Dazu müssen Langzeitarbeitslose besser in das Erwerbsleben eingebunden werden. Der soziale Arbeitsmarkt biete hier Möglichkeiten.“