Die Gewalt an Schulen nimmt immer mehr zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Verbandes Bildung und Erziehung, VBE. So liegt In Nordrhein-Westfalen der Anteil der Schulleiterinnen und Schulleiter, die von Beschimpfungen und körperlichen Übergriffen an ihren Schulen berichten, deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. So gaben 73 Prozent der Schulleitungen in NRW an, „dass es in den vergangenen fünf Jahren zu Fällen kam, in denen Lehrkräfte direkt beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden“. Bundesweit gaben dies 65 Prozent der Schulleitungen an.
Täter: Schülerschaft und Eltern
Dabei zeigt die Umfrage, dass die körperliche Gewalt in 97 Prozent der Fälle von den Schülerinnen und Schülern ausgeht. Im Unterschied hierzu würden psychische Gewalt und Cybermobbing hingegen auch häufig von Eltern ausgeübt werden. Mit Blick auf die Rückmeldungen zu körperlichen Übergriffen ist die Diskrepanz noch größer: Während 43 Prozent der befragten Schulleitungen in NRW solche Vorfälle meldeten, waren es im Bundesdurchschnitt 35 Prozent.
Mehr Personal
Der VBE zieht im Hinblick auf die Schulleiterbefragung aus dem Jahr 2022 das Resümee, dass das Niveau der Gewalt an Schulen zu hoch geblieben sei. Für die SPD-Politikerin Sonja Bongers sind das drastische Ergebnisse, die man angehen muss.
„Nur wenn alle Schulen in NRW über genügend Fachkräfte und Zeit verfügen, können präventive Maßnahmen überhaupt durchgeführt werden. Darüber hinaus benötigen Schulen aber auch mehr Unterstützung und Rechtssicherheit, wie sie bei einem konkreten Fall zu handeln haben. Doch von einer ausreichenden personellen Ausstattung ist NRW noch weit entfernt. Aufgrund der überragenden Bedeutung des Themas besteht ein dringendes öffentliches wie auch parlamentarisches Interesse, dass die Landesregierung in einer Aktuellen Stunde Stellung zu den Ergebnissen der Schulleiterbefragung 2025 bezieht und erläutert, mit welchen Maßnahmen sie die Gewalt an Schulen verringern wird“, so Bongers.