Sonja Bongers MdL

MdL Sonja Bongers:

NRW muss Angsträume beseitigen! Nordrhein-Westfalen braucht ein Sonderprogramm zur Bekämpfung dunkler Orte

Wer kennt das nicht? Dunkle Straßen, verwinkelte Tiefgaragen und leere Plätze – ganz bestimmte Orte können zum Fürchten sein. Solche Räume werden als Angsträume bezeichnet und wahrgenommen. Viele tagsüber belebte Orte verwandeln sich am Abend in eine menschenleere Zone, die besonders in der Winterzeit ein mulmiges Gefühl vermitteln.

Das ohnehin sensible Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wird so auf eine sehr harte Probe gestellt. Es ist zugleich ein wichtiger Faktor zur Bestimmung von Aufenthalts- und Lebensqualität in den Wohnquartieren, Stadtteilen und Innenstädten unseres Landes. Im Fokus dabei besonders Frauen: „Die Dunkelfeldstudie ‚Sicherheit und Kriminalität in Deutschland‘ des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2022 hat gezeigt, dass vor allem Frauen von dieser Unsicherheit betroffen sind. Mindestens jede zweite Frau vermeidet am Abend bestimmte Orte oder nimmt oft längere Wege in Kauf.

Oft fehlt es in der Stadtplanung an Sensibilität für das Sicherheitsempfinden. In der Folge werden gerade Frauen benachteiligt und in ihrer Freiheit eingeschränkt“, erklärt die SPD-Politikerin Sonja Bongers. Sie regt an, um das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im Bereich öffentlicher Räume zu erhöhen, endlich ein Sonderprogramm aufzulegen. „Das Programm 1.000 helle Orte“ soll helfen, städtebauliche Umgestaltungen von als unsicher empfundenen öffentlichen Orten umzusetzen.“

Dazu soll ein landesweit einheitlicher Mängelmelder für die Bevölkerung, orientiert am Beispiel des Landes Hessen, auf der Basis eines Online-Portals die Orte ermitteln, die die Menschen als unsicher einschätzen. Nach Aussage des hessischen Innenministers Roman Poseck (CDU) ist der zentrale „Mängelmelder“ in Hessen ein voller Erfolg. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens gingen über das Portal 8.100 Meldungen ein, von denen mehr als 4.900 schnell behoben und bearbeitet werden konnten.

Modell aus NL

Auch ein Modell aus den Niederlanden könnte passend sein, um präventiv zu arbeiten. Das niederländische Modell der WhatsApp-Buurtpreventie-Gruppen ist ein weiteres Beispiel, wie Bürger und Bürgerinnen aktiv eingebunden werden können, um das Sicherheitsgefühl und den sozialen Zusammenhalt in ihrem Wohnquartier zu steigern. Bewohnerinnen und Bewohner eines Quartiers organisieren sich hierfür in Messenger-Gruppen. Bei auffälligen Situationen melden sie diese in der Gruppe und entscheiden, ob man die Polizei informiert, falls sich die Situation nicht anderweitig auflöst.