Die Armut in den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets hat sich in den vergangenen Jahren nach Erhebungen des Sozialverbands VdK manifestiert. Mit dabei wie immer: Oberhausen. „Es ist schon erschreckend, dass in unserer Stadt immer noch mehr als jeder fünfte Mensch richtig arm ist. Es drängt sich so ein bisschen das Gefühl auf, dass es der Landesregierung egal ist, was mit dieser Region und ihren Problemen wird. Dabei sollte man doch wissen, dass gerade Armut sozialen Sprengstoff in sich birgt, der sich schnell in der Wahl von radikalen Kräften äußert“, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.
Hohe Dunkelziffer
Besonders erschreckend findet Bongers, dass es offenbar eine hohe Dunkelziffer gebe. Viele Menschen würden wohl aus Scham, Unwissenheit oder Überforderung keine Sozialleistungen in Anspruch nehmen, sich jedoch von den Initiativen der Wohlfahrtsverbände und des Sozialverbands beraten lassen. „Somit werden die Menschen gar nicht erfasst und verzerren damit die Statistik, die wohl viel höher liegt“, so die SPD-Politikerin.
Für die Betroffenen bedeutet das Leben ein permanenter täglicher Mangel. Wenn andere, wie jetzt, in die Ferien fahren, bleiben diese Menschen zuhause. Deutschlandweit gibt es fast 18 Millionen Menschen, die sich noch nicht mal eine Woche Urlaub erlauben können. Dazu kommt keine kulturelle Teilhabe, keine Extras im Alltag – nichts. Das ist schlimm“, kommentiert Bongers die jüngsten Zahlen des statistischen Bundesamtes. Mehr …