Stress im Job, Stress zu Hause – die täglichen Herausforderungen strapazieren viele Menschen in Nordrhein-Westfalen. Von daher ist es wichtig, die seelische Gesundheit im Blick zu behalten. Das fällt Vielen nicht leicht. „Arbeitende Menschen müssen oft neben ihrer Arbeit die Familie versorgen, sich um Angehörige kümmern oder die Kinder erziehen. Das sind vielfältige Herausforderungen. Dass der Arbeitsplatz zusätzlich seelische Erkrankungen hervorrufen kann, muss beendet werden“, sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers.
Volkswirtschaftlich sinnvoll
Die nun stattfindende Woche der seelischen Gesundheit vom 10. bis zum 20. Oktober 2024 ist für Bongers eine gute Gelegenheit, sich diesem Thema zu widmen und die Landesregierung in die Pflicht zu nehmen. „Die Politik muss alles dafür tun, dass der Arbeitsplatz ein Umfeld wird, an dem sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wohl fühlen. Das ist nicht nur für die Beschäftigten gut, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Denn nur gesunde Menschen können ihre Arbeit gut gestalten“, so Bongers.
Lange Fehlzeiten – Freie Träger einbeziehen
Die Zahlen zu diesem Thema sprechen Bände: Rund 15 Prozent aller Fehltage gehen mittlerweile auf seelische Erkrankungen zurück. Insbesondere die Krankheitsdauer bei seelischen Erkrankungen ist auffallend: Die durchschnittliche Krankheitsdauer liegt mit 36 Tagen dreimal so hoch wie bei anderen Erkrankungen.
„Das Ziel muss sein, dass Menschen gar nicht erst durch ihre Arbeit krank werden. Wir brauchen mehr Präventionskonzepte, die einen gesunden Arbeitsplatz ermöglichen. Hier sind insbesondere auch die Unternehmen in der Pflicht, entsprechende Angebote und Beratung zu ermöglichen. Wir haben ja die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit unseren freien Trägern hier gezielt Abhilfe zu schaffen, nur müssen wir das auch angehen“, sagt die SPD-Rechtsexpertin.
Was macht der Ministerpräsident?
Die Landesregierung müsse, so Bongers, die entsprechenden Initiativen endlich starten und ihre Untätigkeit beenden und nicht wie angekündigt die Mittel für die psychatrische Versorgung noch um 50 Prozent kürzen. „Wir haben einen Landespsychiatrieplan, der aber nicht umgesetzt wird. In einem Bericht für den Gesundheitsausschuss bestätigt die Landesregierung sogar diese Erkenntnis. Wenn die Landesregierung nicht einmal ihre eigenen Pläne umsetzt, dann bleibt fraglich, ob die seelische Gesundheit der Menschen in unserem Land für Ministerpräsident Wüst überhaupt eine Rolle spielt“, kritisiert Bongers.