Sonja Bongers MdL

Thema:  Corona-Krise

Corona-Gespräche | 08

Heute zu Gast: Hartmut Scholl, Oberhausener Unternehmer und Gründer

„Es ist Zeit für eine breit getragene Aufbruchstimmung in Richtung Neues und Innovation, ein Oberhausener Innofest“

Der Oberhausener Unternehmer und Gründer Hartmut Scholl ist Vorstand der reflact AG und des Regionalen Business Partner Club e.V., Pionier im Bereich digitales Lernen, körperlicher Grenzgänger und Intellektueller mit Freude an vielen Wissenschaften und Kulturen.

Sonja Bongers: Wie läuft es derzeit in Ihrem Unternehmen? Wie ist zum Beispiel der Arbeitsalltag organisiert?

Hartmut Scholl: Zurzeit sind von den 70 Mitarbeitern fast alle im Homeoffice und den Leuten gefällt das richtig gut. Normalerweise hätten wir heute wie üblich eine gemeinsame Sitzung mit allen gehabt. Das läuft nun online. Nach den guten Erfahrungen dieses Jahres wird wohl auch zukünftig immer ca. Hälfte unserer Mannschaft weiter von zuhause arbeiten.

Mehr …


Armut im Ruhrgebiet:

Sonja Bongers regt Ausbau der Schuldnerberatungsstellen an

Mit großer Sorge blickt die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers auf die wachsende Verschuldung vieler Menschen in Oberhausen und im Ruhrgebiet. „Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die negativen finanziellen Auswirkungen von Corona jetzt nach und nach bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen“, so Bongers.

Als besonders alarmierend sieht Bongers den Trend, dass sich immer mehr Ratsuchende aus der Mittelschicht an die Beratungszentren wenden. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher, die nie finanzielle Probleme hatten, geraten nun durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in finanzielle Notlagen. Entweder befinden sie sich in Kurzarbeit oder haben ihren Job ganz verloren. Darunter sind auch immer mehr Soloselbstständige. Die Politik sollte da jetzt schleunigst entgegensteuern. Gerade in Kommunen wie Oberhausen und den anderen Ruhrgebietsstädten, die eh schon eine relativ hohe Armutsquote aufweisen, kann man es sich nicht leisten, dass noch mehr Leute sozial abgleiten“, gibt die SPD-Politikerin zu bedenken. Mehr …


Corona-Gespräche | 07

Heute zu Gast: Gesa Reisz, Leiterin der Volkshoschschule Oberhausen

„Wir leben vom direkten Austausch. Das können Onlineformate nicht ganz ersetzen“

Gesa Reisz ist Leiterin der Volkshochschule Oberhausen, promovierte Politikwissenschaftlerin, Mahnerin für Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und Weltbürgerin. Im Gespräch berichtet sie über die Weiterbildung in der Pandemie.

Sonja Bongers: Wie schaffen Sie das, als Volkshochschule die Angebote in der Pandemie aufrecht zu erhalten?

Gesa Reisz: Das ist unterschiedlich, es hängt vom Bildungsthema und der Zielgruppe ab. Bei der beruflichen Bildung wie zum Beispiel der Ausbildereignungsprüfung oder bei Schulungen für den offenen Ganztag gibt es für die Teilnehmer ein berufliches Ziel. Da ist die Motivation sehr hoch, das trotz Corona in irgendeiner Form weiter zu betreiben und abzuschließen. Das sind auch Formate, die wir sehr gut online übertragen können.

Mehr …


Corona-Gespräche | 06

Heute zu Gast: Michael Kreuzfelder, Direktor des Caritasverbandes Oberhausen

„Die negativen sozialen Folgen durch Corona sieht man jetzt erst in Andeutungen“

Michael Kreuzfelder ist Direktor des Caritasverbandes Oberhausen und derzeit Sprecher der Wohlfahrtsverbände in Oberhausen. Mit ihm sprach ich über die Rolle der Sozialverbände in der Pandemie, über Tarifverträge und den besonderen Druck, der auf Mitarbeiter im Sozialwesen lastet.

Michael Kreuzfelder ist Direktor des Caritasverbandes Oberhausen und derzeit Sprecher der Wohlfahrtsverbände in Oberhausen

Sonja Bongers: Als Caritas sind Sie ja nah an den Leuten. Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleben die Corona-Krise wahrscheinlich nochmals deutlicher als Menschen, die nicht im Sozialbereich arbeiten. Wie beurteilen Sie jetzt nach einem Jahr Corona die Lage und was sagen Sie ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern?

Michael Kreuzfelder: Tja das überlegen wir auch permanent. Was können wir für die Belegschaft tun, damit die Stimmung nicht kippt? Wo können wir unseren Leuten helfen? Eins ist klar: Wir müssen achtsam miteinander sein. Es ist gerade überall im sozialen Bereich eine absolute Erschöpfung und Ermüdung festzustellen. Und das gilt für alle Arbeitsfelder, sei es zum Beispiel ambulant betreutes Wohnen, Offener Ganztag oder die Kitas.

Mehr …


Corona-Gespräche | 05

Heute zu Gast: Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

„Die Schere zwischen arm und reich hat sich bereits vergrößert“

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Mahner in Sachen sozialer Ungleichheit und gebürtiger Oberhausener, sieht die Gesellschaft in den kommenden Jahren vor einer Zerreißprobe, wenn es nicht gelingt, die Themen Alterssicherung und Abschaffung von Hartz-IV anzugehen.

Sonja Bongers: Herr Schneider, ein Jahr bestimmt nun Corona unseren Alltag. Inwieweit wird die Pandemie die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland noch weiter ausdehnen?

Ulrich Schneider: Die Pandemie hat die Schere bereits vergrößert. Das wird sich in den Zahlen und Statistiken erst im nächsten Jahr niederschlagen. Dann werden wir sehen, dass die Armutsquote in Deutschland und insbesondere im Ruhrgebiet leider nochmals kräftig angestiegen sein wird. Wenn man sich anschaut, was jetzt schon am Arbeitsmarkt passiert, dann ist unweigerlich zu sehen, dass die Kluft zwischen arm und reich nochmal zugenommen hat. Die ersten, die ihre Jobs im ersten Lockdown verloren haben, das waren ohnehin die, die in Leiharbeiterjobs tätig waren, Leute aus der Gastronomie, Kleinselbstständige und auch viele Studierende, die ihre 450 Euro-Jobs verloren haben. Wir haben jetzt derzeit rund 700.000 Erwerbstätige weniger als vor der Pandemie. Das hat vor allem die getroffen, die dann mit geringen Löhnen in Kurzarbeit oder in den Bezug von Arbeitslosengeld gegangen sind. Betroffen waren nicht die Gutverdiener, sondern vor allem Menschen mit gering entlohnten Jobs, die jetzt knapp über Hartz-IV-Niveau leben müssen.

Mehr …


Corona-Gespräche | 04

Heute zu Gast: Uschi Wischermann, Hotelbesitzerin in dritter Generation

„Mit gezieltem Stadtmarketing aus der Krise“

Die Gastronomie und Hotelbranche ist mit am massivsten in ihrer Existenz bedroht. Im Gespräch mit Sonja Bongers reflektiert Uschi Wischermann, Hotelbesitzerin in dritter Generation, engagierte Vertreterin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DeHoGa) und überzeugte Oberhausenerin, die derzeitigen Herausforderungen, sucht kreative Lösungen und verzweifelt manchmal am Handeln der Politik.

Sonja Bongers: Die Pandemie läuft jetzt seit gut einem Jahr. Für die Gastronomie und das Hotelgewerbe ist die Lage kritisch. Haben Sie konkrete Vorschläge, wie man mit gezielten Maßnahmen die Ausfälle zumindest etwas abmildern kann?

Uschi Wischermann: Wir sind jetzt an einem Punkt in der Pandemie, wo wir sagen, was kann Oberhausen denn nun wirklich ändern, um die die Situation für unsere Branche zu verbessern. Dazu haben wir Arbeitskreise mit der DeHoGa gebildet, an der auch die Geschäftsführung der Dehoga beteiligt war. Dabei sind dann einige konkrete Maßnahmen herausgekommen.

Mehr …


Corona-Gespräche | 03

Heute zu Gast: Dr. Christine Vogt, Direktorin der Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen

„Kunst und Kultur sind dafür da, gesehen zu werden“

Die Kultur zählt mit zu den Hauptleidtragenden der Corona-Pandemie. Über den Umgang mit der schwierigen Situation für die Museen, die Zukunftssorgen aber auch über die Probleme der vielen freien Künstler berichtet die Kunsthistorikerin im Gespräch mit Sonja Bongers.

Sonja Bongers: Die Museen sind zu. Viele Häuser setzen jetzt auf Online-Formate. Wie stehen Sie dazu?

Christine Vogt: Ich will es mal so sagen. Ins Museum gehen ist ins Museum gehen, und vor dem Computer sitzen ist eben vor dem Computer sitzen. Für mich als Kunsthistorikerin ist das uninteressant. Ich frage auch immer in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nach – das sind oftmals kulturaffine Leute – wie die das sehen. Da ist keiner, der nach drei Zoombesprechungen über den Tag, abends noch Lust hat, am Computer Kunst anzusehen. Es ist einfach etwas anderes, in einem Museum zu sein. So eine Ausstellung lebt von den Räumlichkeiten und von dem Miteinander der Bilder.

Mehr …


Corona-Krise:

Künstlersozialkasse muss Kreative besser schützen – Deutschland braucht seine Künstlerinnen und Künstler

Die SPD-Landtagabgeordnete Sonja Bongers unterstützt das Anliegen vieler Künstlerinnen und Künstler und Publizistinnen und Publizisten in der Künstlersozialkasse (KSK) besser in der Corona-Krise abgesichert zu werden.

„In Gesprächen mit betroffenen Journalisten, Künstlern, Musikern, Schauspielern und Vertretern von Museen ist mir vielfach die Notlage geschildert worden, in der sich die Kreativen dieses Landes befinden. Den meisten steht das Wasser bis zum Hals. Umsatzeinbrüche von bis zu 90 Prozent in manchen Branchen. Und wir müssen uns eins klar machen, eine Gesellschaft wie die unsere braucht Kreativität und Ideen. Deutschland braucht seine Künstlerinnen und Künstler und dazu rechne ich auch die vielen freien Journalisten. Was wäre das Leben, ohne das Wirken dieser Menschen.“ Mehr …


Corona-Gespräche | 02

Heute zu Gast: Jana Kluß, Erzieherin und pädagogische Fachkraft im Ganztag an einer Oberhausener Grundschule

Die Erzieherin und Studentin der Sozialarbeit an der EvH RWL berichtet über ihre Erfahrungen in der Schule, die Anforderungen aus dem NRW-Schul-Ministerium und dem tatsächlichen Alltag in Corona-Zeiten.

Sonja Bongers: Wie würden Sie Ihre Arbeit in Corona-Zeiten charakterisieren?

Jana Kluß: Die Arbeit unter Corona-Bedingungen ist viel ungewisser und mit mehr Herausforderungen verbunden als bei meinen vorherigen Erziehertätigkeiten.

Sonja Bongers: Wie reagieren die Kinder auf die schwierige Situation durch Corona?

Jana Kluß: Trotz der vielen Veränderungen gehen die Kinder mit der Situation gut um. Das Tragen der Maske ist für die Kinder meist weniger ein Problem als für die Erwachsenen. Schwieriger für die Kinder ist, dass sie sich in einer festen Gruppe aufhalten müssen. Früher waren es die Kinder gewohnt, untereinander zu spielen und sich zu bewegen, das geht heute durch die Gruppeneinteilung nicht mehr.

Mehr …


Corona-Gespräche | 01

Heute zu Gast: Johannes Stelzer, Mediziner, Psychotherapeut, Impfarzt

Der Mediziner Johannes Stelzer berichtet über seine Erfahrungen von den Corona-Impfungen, die psychischen Auswirkungen der Pandemie und die Rolle der Politik.

Sonja Bongers: Herr Stelzer, Sie sind Arzt und Psychotherapeut. Dadurch haben Sie viele Einblicke, was Drucksituationen in Menschen auslösen können. Die Corona-Pandemie ist eine solche Situation. Welchen Einfluss auf die Menschen konnten Sie beobachten?

Johannes Stelzer: Viele Menschen haben keine Lust mehr auf die virtuelle Welt und die virtuellen Kontakte. Ständige Online-Meetings, du gehst nicht mehr raus und sprichst nebenbei mit Kollegen. Das kleine so wichtige Gespräch zwischendurch – das fällt weg. Es sind oft Monologe, die wir Online hören. Es fehlt einfach der Auslauf, das Angenommen werden, die Bestätigung oder auch Ablehnung von Anderen. Man kreist sehr um sich selbst. Dennoch sollte man zumindest die Möglichkeiten wie Zoom oder Telefon vermehrt nutzen, um der Isolation vorzubeugen. Und natürlich im Kreise der Familie kommunizieren.

Mehr …